Bredouille

Danny Wagner

Danny Wagner Bredouille Plakat

Ausstellungsdauer
23. September – 23. Oktober 2022

Vernissage
23. September 2022, 19 – 22 UHR

mit Live Performance
Boat sketch 339 — 19:30 Uhr

Öffnungszeiten

Mittwoch & Freitag » 16 — 18 Uhr
Sowie mit Terminvereinbarung via Kontaktformular, per Email oder telefonisch.

Text zur Ausstellung

von Kiki Kvist

Wagner arbeitet an Themen, die sowohl unsere schnelllebige Gesellschaft, wie auch langlebige geologische und politische Prozesse aufgreifen. Mit den beiden Werkgruppen Hindukusch Mechanik und weird//eerie, die visuell unterschiedlicher nicht sein können, zeigt der Künstler in unterschiedlichen Techniken, wie zum einen das Schnelle verfällt, wenn man es nicht sammelt und konserviert und andererseits, wie Langlebiges wächst, aber in einem menschlichen Lebenszyklus nicht in seiner kompletten Dimension begreifbar ist.

Die großformatigen, filigran gearbeiteten Grafitberge von Hindukusch Mechanik untersuchen die Verschiebungen und Überzeichnungen von geologischen und politischen Überlagerungen am Beispiel des in Zentralasien liegenden Hindukusch Gebirges, welches im Jahr um circa einen Zentimeter wächst. Die kartografischen Zeichnungen lehnen sich an seismografische Linien an, die Schicht um Schicht verschmelzen und sich zwischen Spannung und Entladung abwechseln.

In der Werkreihe weird//eerie, dessen Titel sich auf Mark Fishers Buch »The Weird and the Eerie« bezieht und »Das Seltsame und das Gespenstische« bedeutet, wartet eine seit 2017 wachsende chronikhafte Sammlung von Twitter-Tweets auf die BetrachterInnen. Das Schnelllebige überführt Wagner in die langlebigen Medien der Grafik, Malerei, Zeichnung und Illustration und bedient sich für seine Arbeit an enzyklopädischen oder naturwissenschaftlichen Dokumenten. Das Covern von Liedern in der Musik oder das Zitieren von Versatzstücken aus der Kunstgeschichte in der Malerei vergleicht er mit dem Teilen von Beiträgen, das sogenannte Re-Tweeten auf Twitter, welches er in die analoge Welt übersetzt und aufbewahrt.

Die Ausstellung Bredouille beleuchtet Krisen, Ausweglosigkeit, Sackgassen, Zwangslagen und Verlegenheit unserer Welt, in der wir leben.

Danny Wagner, geboren in Wernigerode, arbeitete vor dem Studium zeitweilig als Fotograf auf archäologischen Grabungen. An der Bauhaus-Universität Weimar studierte er ab 2002 Freie Kunst im Bereich Fotografie und wechselte später in die Malerei. Sein Studium setzte er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig fort, wo er 2009 in der Klasse für Malerei mit medienübergreifender Ausrichtung bei Prof. Ingo Meller sein Diplom absolvierte. Bei Prof. Joachim Blank war er Meisterschüler in der Klasse für Installation und Raum und unterrichtete Fotografie und Zeichnung an der Abendakademie der HGB Leipzig. Er lebt und arbeitet in Leipzig.

Arbeiten

Vita

Die Ausstellung wird gefördert durch das das Kulturamt der Stadt Leipzig.

Kulturamt Stadt Leipzig

Im Rahmen der OSTLichter. Ein Gemeinschaftsprojekt vom Verein MÜHLSTRASSE 14 e. V. und dem Kulturamt der Stadt Leipzig.

Ausgewählte

Arbeiten

Vita

Danny Wagner

Danny Wagner Portrait

© Portrait: Henry W. Laurisch

geboren in Wernigerode

2010 – 2012
Meisterschüler Klasse für Raum und Installation Prof. Joachim Blank, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

2011 – 2013
Dozent an der Abendakademie der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Kurse für Fotografie und Zeichnung

2009
Diplom, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

2006 – 2009
Klasse für Malerei mit medienübergreifender Ausrichtung, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Prof. Ingo Meller
Tutor Erasmus-Studierende, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

2002 – 2005
Freie Kunst, Bauhaus Universität Weimar Prof. Barbara Nemitz / Oliver Zwink

lebt und arbeitet in Leipzig

Stipendien und Residenzen

2021
Ankauf durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen für die Sammlung des Kunstfonds der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

2020
zweimonatiges Arbeits-Stipendium Denkzeit der Kulturstiftung des
Freistaates Sachsen

2018
Internationales Sommeratelier Stadt Aschersleben

2016
La Maison des Invité-e-s, Bergerac, Frankreich

2015
I:O Art Residence, Bahçecik, Türkei
Reise-Stipendium der Stiftung Federkiel München, Balkanreise
Ausstellungsreihe YOUR SKIN MAKES ME CRY Goethe-Institut

2014
Koop-Stipendium Akademie Schloss Solitude Stuttgart + Halle 14 Leipzig
ARE Holland Residenz-Stipendium, Enschede, Niederlande

2013
dreimonatiges Arbeits-Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen

AUSSTELLUNGEN
Auswahl

2021
WIN/WIN Ankäufe der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Halle 14, Leipzig

2020
GAME CHANGER, Tapetenwerk Leipzig

2019
l’art poor l’art KUNST ARME KUNST, Gruppenausstellung, Recycling Museum
Leipzig, Lindenow Rundgang der Kunsträume im Leipziger Westen(kuratiert von Daria Frei und Danny Wagner)

2018
Sommeratelier Stadt Aschersleben Abschluss-Ausstellung

2017
performances boat sketch 335, 336 und 337, Lindenow, Rundgang der Kunsträume im Leipziger Westen

2016
No previous experience as an observer/ Broken Record (The Last Poets) mit
Andreas Enrico Grunert, Bistro 21, Leipzig (solo)
Ich dachte, Sie wären nur…, Kommunalka, Leipzig
performance boat sketc 334, La Maison des Invité-e-s, Bergerac, Frankreich

2015
RE (CLAIM VIEW DRAW) mit Samir Harb (GB, PA), Halle 14, Leipzig (solo)
Ausstellungsreihe des Goethe-Instituts:
YOUR SKIN MAKES ME CRY, NEW GERMAN VIDEO ART, Chicago, San Francisco, Washington DC (USA), Johannesburg (Südafrika), Kuandu Museum of Fine Arts Taipeh (Taiwan), Alternative Space LOOP, Seoul (Korea), Victoria Art Center, Bucharest (Romania), Shanghai, Black Box Studio, Honk Kong (China), Werkschauhalle 2015, Leipzig

2014
Gegen den Strich ziehen mit Samir Harb, Studio 15, Akademie Schloss
Solitude, Stuttgart (solo)
ISOMERISM OF EXAMPLES, Tetem artroom, Enschede, Niederlande
No previous experience, Tankstation, Enschede, Niederlande (solo)

2013
Insel, Tapetenwerk Leipzig (solo)
PANAMAX, Kleine Republik, Köln
Wurzeln weit mehr Aufmerksamkeit widmen, Kunstverein Familie Montez,
Frankfurt Main/Leipzig, Museum Lytke

2012
Chrysopylae, D21 Kunstraum, Leipzig (solo)
Tatuve, project room 2.34, HGB Leipzig (solo)
„SonderfART‘, whiteBOX, München
Leistung! Kraft, Spiel und Zerstreuung, Kunstverein Leipzig
LandEscape, Galerie KUB Leipzig
PALE BLUE DOT, Kunstraum Ortloff Leipzig

2011
METHOD. PHOTOGRAPHY. TRANSFER., Port Gallery T, Osaka, Japan
Tewa Monaco Beach Club, Kunstraum Leipzig (solo)
Bei gleicher Umgebung, Städtische Galerie Kirchheim Teck
BLOKKADE II, Glaskasten der Akademie für Bildende Künste Stuttgart,
GROßE KUNST Bildetage Wien to be a guest at Kuhturm Leipzig

2010
Pavilion X, Town Gallery Jakopice Ljubljana, Slowenien
Zeichnungen / drawings, Atelier Meisterklasse HGB Leipzig (solo)
spleendid view, Universal Cube Leipzig
BLOKKADE, Universal Cube Leipzig (C)
Wir müssen mit Schnee rechnen,immer., Werkstatt Gelsenkirchen
Magic Club, Potemka Contemporary Art Gallery Leipzig

2009
Installation, Kunstraum Hypo-Vereinsbank Leipzig (P) (solo)
Diplom, Galerie Kleindienst Leipzig (solo)
Volume IV – things we do, Universal Cube Leipzig
Objects In The Rear View Mirror May Appear Closer Than They Are., UNA
Gallery, National University of Arts, Bukarest, (C)

2008
StudioKunstraum, Kuhturm Leipzig (solo)
Junge Kunst13, Galerie Kleindienst Leipzig

2007
Applaus!, Schaubühne Lindenfels Westflügel Leipzig

2005
Pink, National University of Fine Arts and Music Tokyo (C)

Arbeiten