After the ending

Sten Gutglück

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Vernissage
07.  Juni 2018, 19 UHR

Ausstellungsdauer
07. – 17. Juni 2018

Öffnungszeiten

Mo bis Fr von 9 bis 16 Uhr
Sa und So von 13 bis 17 Uhr
und nach Vereinbarung

Text zur Ausstellung

von Gloria Aino Grzywatz

Sten Gutglücks Arbeiten scheuen sich nicht davor sich mit Themen wie Tod, Abschied und Vergehen auseinanderzusetzen. Obgleich sie verschlüsselte Botschaften und verschiedene Interpretationsansätze beherbergen, sollen sie nicht immer eine bestimmte Aussage transportieren, sondern leben verstärkt von ihrem prozesshaften Charakter. Intuitiv folgt der Künstler seiner eigenen Sprache und entwickelt neue Formen und Konstruktionen für seine künstlerische Ausdrucksweise. Das fokussierte Ergründen des Mediums ist dabei ein wichtiger Ausgangspunkt und entscheidender Motor für den Entstehungsprozess. Dies spiegelt sich auch in dem enormen Maß an Feinarbeit und Genauigkeit seiner Linolschnitte wieder, welche gleichzeitig Dokument einer äußerst klaren und konkreten Bildsprache sind.

Im Fokus des Werkzyklus „calua“ rückt sowohl das Fragmentarische an sich, wie auch das collagenhafte Arbeiten in den Vordergrund. Diverse tierische, als auch menschliche Schädelelemente werden in origineller Zusammensetzung rekonstruiert und bilden so neue, nahezu evolutionäre Schöpfungen. Was auf den ersten Blick wie eine Spiegelung wirkt, löst sich beim näheren Betrachten jedoch wieder auf, da keine Identität von links und rechts vorherrscht. Analog dazu verschiebt die Darstellung der einzelnen Schädel aus der Perspektive der Unteransicht die Wahrnehmung und den Blick. Fast scheint es als würden sie zu Masken mutieren. So verlieren sich die Arbeiten nicht in der reinen Ästhetik. Stattdessen bieten sie Raum für Inhalte, regen zum Nachdenken an und werden bisweilen von der Grotesken überlagert.

In der Serie „Melancholie/die Erwartung“ wird der Mensch im Verhältnis zur Natur und seine Verortung innerhalb dieser thematisiert. Wenngleich die Arbeiten durch das Motiv der Rückenansicht an den Künstler Caspar David Friedrich erinnern, diente als Ausgangspunkt ein Gemälde des deutschen Malers Richard Oelze. Aus Handcollagen entstehen „Vorlagen“ die Gutglück zu figurativen, narrativen Linolschnitten verarbeitet. Voller Erwartung schauen die Protagonisten in die Ferne und scheinen zu erahnen, dass die vermeintliche Ruhe trügerisch ist und das Ungewisse bereits im Begriff ist sich aufzulösen.

Sten Gutglück (*1982 Bergen) lebt und arbeitet in Leipzig. Er absolvierte eine Ausbildung zum Bühnenmaler am Theater und arbeitete mehrere Jahre in diesem Bereich, bis er 2009 ein Kunststudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig begann. Dieses schloss er 2018 mit dem Meisterschüler bei Prof. Annette Schröter ab.

Ausgewählte

Arbeiten

Vita

Sten Gutglück

1982
geboren in Bergen auf Rügen

2004 – 2007
Ausbildung als Bühnenmaler am Theater Vorpommern in Greifswald

2007 – 2009
Arbeit als Bühnenmaler am Theater Vorpommern in Greifswald

2009
Studienbeginn an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

seit 2011
Fachklasse für Malerei/Grafik bei Prof. Annette Schröter

2016
Diplom

seit 2016
Meisterschülerstudiums bei Prof. Annette Schröter

lebt und arbeitet in Leipzig